Kaja Santro
Ein paar Worte zu dir, wer bist du?
Meine Mutter gebar mich zwei Jahre vor dem Mauerfall in Berlin Kreuzberg, als sie gerade für ihre Abi-Prüfungen lernen musste und von ihr habe ich eine “Pippi-Langstrumpf-Einstellung” dem Leben gegenüber. Wie fast alle in Berlin, habe ich einen Migrationshintergrund und bin zur Hälfte kroatisch. Nach der Schule habe ich Philosophie und historischer Linguistik studiert und dann aber das Programmieren auf eigene Faust gelernt, weil ich irgendwann doch einsehen musste, dass man arbeiten muss, wenn man nicht geerbt hat. Mein Studium hinterlässt allerdings seine Spuren in meiner Art zu programmieren und zu denken. Ab 2017 habe ich also angefangen (bei Absolventa) in einem 5-köpfigen Team mit anderen schrulligen Entwickler_innen wie mir zu arbeiten. Inzwischen bin ich bei Liefery und in einem größeren Team, mit sehr vielen lieben Menschen. In meiner Freizeit gehe ich auf Demos für soziale Gerechtigkeit und spiele Fußball in einem feministischen Verein. Außerdem bin ich stolzes Mitglied des code curious Orga-Teams (früher als Rails Girls Berlin bekannt). Während des Rails Girls Summer of Code 2017 hab ich an Discourse mitgearbeitet zusammen mit Jen, die ich jetzt zu meinen Freunden zähle. Ich bin ein großer Fan von Nynne’s @Rijks_bot auf Twitter, guckt euch den mal an!
Wie und wann hast du mit dem Programmieren begonnen?
2016 brauchte mein Freund Hilfe mit seiner Webseite. Ich wusste zwar damals noch nicht mal, was HTML ist, aber er war überzeugt davon, dass ich ihm helfen kann (er hat wirklich kein Talent, was sowas angeht) und tatsächlich hatte er recht. Für mich war das eine krasse Überraschung, dass ich jemals Spaß daran haben könnte, mir die Nächte vor meinem Laptop um die Ohren zu schlagen, auf der Suche nach Lösungen für technische Probleme. Kurze Zeit später realisierte ich, dass ich Bock drauf habe, mehr zu lernen und eine Community zu finden, wo ich mich austauschen kann. So kam ich damals auf einen Workshop der Rails Girls Berlin, was letztendlich mein Sprungbrett ins Programmieren war.
Was magst du besonders am Programmieren?
Es passt genau zu meinem Bedürfnis, Probleme auf eine kreative Art und Weise zu lösen. Außerdem ist die Mischung aus festen Konventionen und neuen Wegen ganz cool.
Was ist gerade dein Lieblingsprojekt?
Tatsächlich machen mir die Projekte bei der Arbeit am meisten Spaß 🤓, aber darüber hinaus konnte ich ein Projekt an eine Study Group, die ich manchmal coache, delegieren: AEin Community Kalender
Gibt es ein Projekt, worauf du besonders stolz bist?
Ich bin stolz auf die Plugins für Discourse aus dem Summer of Code, weil ich damals echt noch grün hinter den Ohren war und trotzdem schon zu Open Source Code beitragen konnte.
Was würdest du gern zukünftig einmal probieren/lernen/können?
Ich hab das Gefühl, in Ruby schon richtig gut zu sein, würde aber gerne lernen, was auf einem tieferen Level darunter passiert, deshalb lese ich gerade “Ruby Under A Microscope”. Außerdem mag ich Elixir, Prolog und würde gerne Python lernen.
Was war bisher deine größte Herausforderung als Programmierer*in?
Toxische Männlichkeit in unserer Branche. Ich arbeite jeden Tag daran, das Patriarchat zu stürzen. Zum Beispiel hier.
Hast du Vorbilder?
Ja: Pippi Langstrumpf, Prinzessin Mononoke.
Hast du eine Buch / Podcast / Tutorial / Film oder Event-Empfehlung?
Ruby Under A Microsope Seven Languages in Seven Weeks Everything by Sandy Metz Going to Eruko Command Line Heroes Code Wars