Kristin Fritsch

Tech-lover, Maker, Frontend Entwicklerin und überzeugte Radfahrerin
Fähigkeiten: JS, HTML+CSS, Webtechnologien

Ein paar Worte zu dir, wer bist du?

Ich bin Frontend-Entwicklerin aus Leipzig und arbeite Remote für ein Fintech Unternehmen aus den USA. In meinem Job verbessere ich täglich das Aussehen und die Benutzbarkeit einer Kryptobörse1, behebe Fehler oder entwickle neue Features für unsere Kunden. Unsere Kunden sind nicht nur Menschen die mit Währungen handeln, sondern auch jeder der Geld, digital und ohne Bank von A nach B senden möchte.

Neben der Arbeit bastel ich gerne an persönlichen Projekten. Manchmal an Webseiten, aber auch an Hardwareprojekten oder ich arbeite mit Holz und Papier. Außerdem engagiere ich mich ehrenamtlich für Projekte die mir wichtig sind. Ich bin ein großer Verfechter von Open Source2 und teile gern mein Wissen in Workshops oder beim wöchentlichen OpenTechSchool Meetup3.

Wenn ich mal nicht am Computer sitze, dann kann man mich auch in der Natur, auf meinem Rad oder auf einem Festival/Konzert finden.

1 Auf einer Kryptobörse werden Kryptowährungen gehandelt. Eine Kryptowährung ist ein digitales Zahlungsmittel.

2 Open Source bezeichnet Code, der öffentlich und von Dritten eingesehen, geändert und genutzt werden kann.

3 https://www.meetup.com/OpenTechSchool-Leipzig/

Wie und wann hast du mit dem Programmieren begonnen?

Meine erste Webseite ist im Jahre 2001 live gegangen. Ich weiß nicht, ob man das schon programmieren nennen kann, aber ich hatte auf meiner Seite blinkende Hintergründe, Midi-Sounds, einen Besucherzähler und coole Gifs. Heute kommt dieser Webdesign-Trend im Brutalismus1 wieder. Find ich cool.

Was meine erste Homepage damals für mich bedeutet haben muss, habe ich erst viel später realisiert. Was für viele heute total banal und alltäglich ist, sich im Internet darstellen und ausdrücken zu können, war damals etwas komplett neuartiges. Während ich in der Schule eher schüchtern und zurückhaltend war, konnte ich mich auf meiner Webseite so präsentieren wie ich wirklich bin. Die wenigsten meiner Mitschüler hatten damals Zugang zum Internet noch konnten sie Webseiten erstellen. Meine Faszination für das Internet war damit geboren und es ist auch heute noch ist es ein tolles Gefühl, wenn ich das Ergebnis nach vielen Wochen Arbeit online sehen kann.

1 https://page-online.de/kreation/brutalismus_webdesign/

Was magst du besonders am Programmieren?

Für mich ist Programmieren wie ein Rätsel mit vielen Lösungswegen oder auch vergleichbar mit Lego, bei dem man durch das zusammensetzen von vielen Teilen etwas Neues kreiert. Das mag ich am Programmieren - es wird nie langweilig.

Die meiste Zeit verbringe ich aber nicht nur damit eine Aufgabenstellung zu lösen, sondern auch den Code einfach und gut lesbar zu machen. Denn Programmieren ist nicht nur, Anweisungen für den Computer zu erstellen, sondern viel mehr einen Sachverhalt für andere Programmierer gut lesbar aufzuschreiben. Denn jede Zeile Code die ich heute schreibe, wird später wieder von einem anderen Menschen gelesen und ziemlich wahrscheinlich auch abgeändert.

Was ist gerade dein Lieblingsprojekt?

Meine Lieblingsprojekte sind meist persönliche Projekte, die entweder etwas in meinem Leben oder dem von anderen verbessern oder zum nachdenken anregen. Das Hackerinnen Projekt ist derzeit mein Herzensprojekt, denn ich hoffe damit können wir zeigen, dass es tolle Frauen in der IT gibt und zusätzlich mit einigen Klischees aufräumen. Es wäre toll, wenn wir mehr Frauen für IT-Berufe begeistern können, so dass wir in Zukunft vielleicht auch mehr als eine weibliche Kollegin haben.

Was würdest du gern zukünftig einmal probieren/lernen/können?

Da gibt es so vieles. Aktuell finde ich das Themenfeld der künstlichen Intelligenz (KI) extrem spannend und würde mich damit gerne mehr beschäftigen. Es wäre ja schon ziemlich cool, wenn ich eine KI entwickeln könnte, die mir wöchentlich einen Einkaufszettel anhand meiner Lieblingsspeisen und Essgewohnheiten erstellen könnte. Neben technischen Themen, würde ich aber auch sehr gerne das Trommeln lernen.

Was war bisher deine größte Herausforderung als Programmierer*in?

Mich von redegewandten Kollegen einschüchtern zu lassen

Auch wenn jemand im Team sehr gut und überzeugend Reden kann, sollte man sich dadurch nicht einschüchtern lassen. Denn oft traut sich dann bei so einer Person niemand, das Gesagte in frage zu stellen. In technischen Diskussionen wird oft mit Fachbegriffen um sich geworfen und es gibt immer irgendetwas, was man noch nie gehört oder gemacht hat. Deshalb sollte man nicht davor zurück schrecken Fragen zu stellen.

Vor großen Aufgaben nicht zurück zu schrecken

Manche Aufgaben sind groß und komplex und lassen sich nicht so einfach überblicken. Dann kommt man sich schnell überfordert vor. Oft nimmt man dann die Aufgabe nicht an, weil man denkt, dass man es gar nicht, oder nicht schnell genug schaffen kann. Meist stimmt das aber nicht. Man sollte mehr Mut haben und sich trauen unbekannte und komplexe Aufgaben anzunehmen, denn man kann extrem viel dabei lernen. Und es gibt immer jemanden der einen weiterhelfen kann, sollte man doch irgendwo nicht weiter kommen. Mit der Zeit wird dann auch die Angst kleiner an einer großen Aufgabe zu scheitern.

Mir klar zu machen, dass Code nie perfekt ist

Es gibt viele Wege an das Ziel zu kommen. Oft muss man einfach drauf los schreiben und darf sich nicht zu lange an Kleinigkeiten aufhalten. Code ist nie perfekt. Wenn du mit einer Aufgabe fertig bist, dann werden dir immer Dinge einfallen die du besser machen kannst.

Hast du Vorbilder?

Suz Hinton engagiert sich in der Open Source Community und programmiert live auf Twitch. Einfach nur wow!

Ashi Krishnan nennt sich selbst “Code Whisperer”. Mega gute Speakerin die komplizierten Sachverhalten interessant und spannend rüber bringt. Wenn ihr die Möglichkeit habt sie auf einer Konferenz zu sehen, unbedingt hingehen.

Welches Klischee übers Programmieren kannst du sofort widerlegen?

  • Code-Editor und Terminal haben einen schwarzen Hintergrund
  • Entwickler sitzen am liebsten in abgedunkelten Räumen
  • Entwickler sind unsozial und eigenbrödlerisch

Hast du eine Buch / Podcast / Tutorial / Film oder Event-Empfehlung?

Podcast: She Geeks Out - leider werden aktuell keine weiteren Folgen mehr produziert, aber es lohnt sich trozdem in alte Folgen reinzuhören. Rachel und Felicia sprechen mit tollen Frauen über ihrer Beruf und andere Themen die in ihrem Leben eine wichtige Rolle spielen.

Newsletter: Offscreen - Newsletter der sich mit Menschen, Produkten und Ideen rund um Technologie und Internet auseinander setzt.

Tutorial: Freecodecamp - Großartige Community die jede Woche Videos, Beiträge und interaktive Coding-Sessions kostenlos bereitstellt.

Event: Chaos Computer Congress - Nicht nur einer Veranstaltung für Nerds. Auf dem Chaos Computer Congress könnt ihr löten lernen, Vorträge hören, beim Podcast machen zu schauen, an einem Projekt hacken oder aber auch Tag und Nacht im Club tanzen.

Zum Schluss

Das ist meine Lieblings-Playlist zum Coden für euch:

Webseite @twissi @twissi